Festungsstadt Terezín

26.02.2020 | 17:09
Festung Terezín

Am Zusammenfluss der Eger und Elbe, nicht weit vom historischen Litoměřice, erstreckt sich stets ein raffiniertes System der Verteidigung, Rarität und auch Weltunikat – josephinische Festungsstadt Terezín. Die Festung wurde vom Kaiser Joseph II. im Jahr 1780 gegründet. Ihre Aufgabe war die Verteidigung der tschechischen Grenze gegen die Angriffe vom Norden. Die damalige Genialität und das strategische Denken der Baumeister trugen zur Entstehung der Festung bei, die den Höhepunkt der europäischen Bastion-Festungsbaukunst darstellt.

Die fast uneinnehmbare Festung besteht aus der Kombination der Wälle, dem System der unterirdischen Minengänge in der Länge mehr als dreißig Kilometer und der Wassergräben. Noch bis heute kann man den Boden unter der belagernden Armee explodieren lassen und die Wassergräber um die Stadt überschwemmen und künstlich die Flutwelle erzeugen.
Im Kampf war die Festung nie und sie wurde auch nie belagert. Sie hatte dagegen drei konkrete Aufgaben, die sie gänzlich und vollständig erfüllte. Worum es geht?
Alle Zugangswege von Sachsen nach Prag zuzuklappen und abzusperren. Die Festungsstadt wurde solchermaßen errichtet, um den Fluss Elbe und auch die Kaiserstraße zu kontrolieren und zu beschießen. Zugleich gab es keine Möglichkeit, sie von oben zu bestürmen. Terezín erfüllte diese Funktion hervorragend während des Kriegs im Jahr 1866.
Den Reserve- und Logistikstützpunkt zu schaffen, nicht nur für die eigene Festung, sondern auch für die österreichische Armee! Darum sind diese Kaserne oder Krankenhaus so riesig. Während der napoleonischen Kriege im Jahr 1813 wurden direkt hier viele Verletzte platziert und die hiesige Bäckerei backte Brot für die ganze österreichische Armee, die in Sachsen kämpfte.
Den mächtigen Stützpunkt zwischen Prag und Norden zu errichten. Der Feind konnte sich nicht leisten, so große Garnison umzugehen und sie in eigenem Hinterland zu lassen. Die geplante Personenzahl wurde nie vollgefüllt. Was kann man hier sehen?
Man kann in Terezín z. B. eine interessante Exposition besuchen, die die Geschichte der Festung seit ihrer Entstehung bis zur Entstehung der ersten tschechoslowakischen Republik vorstellt, und zwar in einem Festungsgebäude namens Retranchement 5. Dann kann man mit dem hinreißenden Besuch der unterirdischen Gänge fortsetzen – ruhig mit leuchtenden Laternen. Die Bastion 5 können in ihren unterirdischen Minengängen auch die Rollstuhlfahrer besuchen.
Im Objekt Kavalír II. erlebt man das wirkliche Leben der Soldaten in den Kasernen und und auch das Hinterland der damaligen Armee. Dazu gibt es hier einige weitere Museumsexpositionen wie z. B. Unterdeck von La Grace, dem tschechischen Seesegelschiff. Und die restaurierte Reithalle (Jízdárna) bietet vor allem die Schauen der Zuchtpferde an.
Die wirklich außergewöhnlichen historischen Rekonstruktionen sind eine echte touristische Merkwürdigkeit. Zum Beispiel die im Sommer stattfindenden Letzten Piratenkriege mit Segelschiffen, die in den Wassergräben schwimmen, und dann in Europa ganz einmalige Josephinische Feier (erstes Oktoberwochenende). Diese großzügige Militärrekonstruktion hat ihr Gegenstück nirgends in der Welt und sie lockt alle Fans aus ganzem Kontinent.

text © Ing. Radana Kubíčková, foto © DA České středohoří

Destinační agentura České středohoří, o.p.s.
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Tel.: +420 412 871 140; +420 412 871 145
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Unterirdische Minengänge der Festung Terezín Josephinische Feier Nachtschießen während der Feste Erneuerter Innentrakt der Festung Obrázek č.0



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